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Analfissur (Afterriss)

Analfissuren sind Schleimhautrisse, die häufig Folge einer chronischen Verstopfung sind, wobei es durch den Druck des harten Stuhles zu einem Einreissen der Schleimhaut kommt. Typischerweise tritt die Fissur gegen das Steissbein hin oder dann nach vorne gerichtet auf.

In der proktologischen Untersuchung kann zwischen einer akuten und chronischen Fissur unterschieden werden. Analfissuren sind sehr schmerzhaft, insbesondere während und nach dem Stuhlgang und auch beim Sitzen. Ausserdem kommt es häufig zu Blutungen, insbesondere am Toilettenpapier. 

Abb.: Chronische Analfissur mit freiliegendem Schliessmuskel, Analpapille und Wächtermariske. 


Konservative Therapie
Eine akute Analfissur hat eine hohe Heilungschance unter konservativer Therapie. Diese besteht einerseits aus einer konsequenten Stuhlregulation und andererseits aus der lokalen Anwendung von muskelrelaxierenden Medikamenten (Nifedipin creme, Nitroglycerin creme). Dadurch wird der Schliessmuskel entspannt, was schmerzlindernd wirkt und andererseits auch die Durchblutung der Analschleimhaut und somit die Heilungstendenz verbessert. Entsteht eine chronische Analfissur, ist meist eine operative Therapie angezeigt

Fissurdébridement mit oder ohne Botox-Infiltration
Hierbei wird die Schleimhaut um den Riss sparsam ausgeschnitten und angefrischt. Dadurch werden die Voraussetzungen für eine gute Wundheilung geschaffen. Der Schliessmuskel wird dabei sicher geschont. Zusätzlich kann Botulinumtoxin (Botox) in den Schliessmuskel eingespritzt werden um für ca. 2 – 3 Monate eine Entspannung des Muskels zu erreichen. Die Erfolgschance dieser Operation liegt bei über 80%.

Deckung mittels V-Y-Lappen
Heilt eine Analfissur nach einem Fissurdébridement nicht aus, kann der Riss mit einem kleinen Hautlappen, der in den Defekt eingeschwenkt wird, gedeckt werden.

Teilweise innere Schliessmuskeldurchtrennung
Eine dauerhafte und sehr effiziente Schliessmuskelentspannung wird durch eine teilweise Durchtrennung des inneren Schliessmuskels erreicht. Wegen der Gefahr der Stuhlinkontinenz im Langzeitverlauf darf nur wenig Schliessmuskel durchtrennt werden und die Indikation ist äusserst zurückhaltend zu stellen.

In unserer Sprechstunde werden wir eine proktologische Untersuchung durchführen, um die Diagnose einer Analfissur zu stellen und zu beurteilen, welche Therapie die optimalste ist.