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Analkrebs und anale Dysplasie

Analkrebs ist eine relativ seltene Krebsform und tritt jährlich bei etwa 7 aus einer Million Einwohner auf. Das Risiko an Analkrebs zu erkranken ist bei Vorliegen von Feigwarzen erhöht. Feigwarzen werden durch das Humane Papilloma Virus (HPV) verursacht. Besonders bei Vorliegen von bestimmten Virus-Subtypen und bei gleichzeitiger Immunschwäche – beispielsweise HIV -  erhöht sich das Risiko stark. 

Anale Dysplasie
Analkrebs entwickelt sich über Vorstufen, sogenannte anale Dysplasien. Dabei unterscheidet man drei Schweregrade der Dysplasie (Anal Intraepithelial Neoplasia I – III).  Eine anale Dysplasie kann bei entsprechendem Verdacht oder bei Vorliegen von Risikofaktoren mit einer hochauflösenden After- und Enddarmspiegelung (Mikroskop), einer Zellentnahme oder Gewebeuntersuchung diagnostiziert werden. Liegt eine anale Dysplasie vor, muss diese in der Regel in Abhängigkeit des Schweregrades entfernt werden. Gering- und mittelgradige Dysplasien im und um den After können zerstört werden. Dies ist entweder mittels einer lokalen Vereisung (Kryotherapie) oder mittels Laserbehandlung möglich. Während die Kryotherapie ambulant in der Sprechstunde erfolgt und in der Regel keine Betäubung notwendig ist, wird die Laserbehandlung in Teilnarkose im Operationssaal durchgeführt. Hochgradige Dysplasie müssen zur feingeweblichen Untersuchung chirurgisch entfernt werden. 

Nach Diagnose einer analen Dysplasie ist in Abhängigkeit des Schweregrades und der Risikofaktoren eine regelmässige Nachsorge mittels hochauflösender Enddarmspiegelung und Abstrichen erforderlich. Diese Nachsorge ist zur Verhinderung eines invasiven Analkrebses von grosser Bedeutung.

Analkrebs
Liegt ein invasiver Analkrebs vor, wird die Therapie interdisziplinär in unserem Tumorzentrum gemeinsam mit den Spezialisten der Chirurgie, Strahlentherapie, Pathologie und medizinischen Onkologie besprochen. Weitergehende Untersuchungen haben zum Ziel das Tumorstadium zu erfassen und eine Metastasierung (Tumorabsiedelungen), insbesondere in Lymphknoten, auszuschliessen. 
Die Therapie der Wahl beim invasiven Analkrebs ist in den meisten Fällen eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie. Nur bei erneuten Auftretens des Krebses (Rückfall) ist eine chirurgische Entfernung des Mastdarmes notwendig. Bei sehr kleinen Tumoren am Analrand kann anstelle einer Strahlentherapie bei günstigen Risikofaktoren eine lokale chirurgische Entfernung erfolgen.