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Dünndarm

 

Der Dünndarm verbindet den Magen mit dem Dickdarm, teilt sich auf in Duodenum (Zwölffingerdarm), Jejunum und Ileum und ist ca. 5-7 Meter lang. Seine Hauptaufgabe ist die Aufnahme von Wasser und allen Nährstoffen.

Es gibt ganz spezifische Störungen bei der Aufnahme einzelner oder multipler Nahrungsendprodukte wie z.B. die Laktoseintoleranz, die Sprue (Zöliakie) oder der M. Whipple. Auch der Morbus Crohn kann den Dünndarm betreffen. Selten können ein Meckel-Divertikel oder Dünndarmtumoren wie z.B. Lymphome oder Karzinoide Beschwerden verursachen.

Nach Voroperationen können Verwachsungen und Verklebungen des Dünndarm untereinander und zur Bauchdecke auftreten, die eine Passagestörung bis hin zu einem kompletten Darmverschluss verursachen können.

Symptome/Diagnose

Dünndarmerkrankungen zeigen sich durch Malabsorption mit Mangel an Vitaminen oder Mineralien, mit Gewichtsverlust und Durchfall. Tumoren, Verwachsungen oder eine Engstelle bei M. Crohn können zu einem Darmverschluss mit Erbrechen führen.

Mit verschiedenen Atemtests können z.B. eine Lactoseintoleranz oder eine bakterielle Überwucherung festgestellt werden.

Da nur der oberste und unterste Abschnitt des Dünndarms mit einer Magen- oder Darmspiegelung zu erreichen ist, werden spezielle Methoden eingesetzt: Die Kapselendoskopie, die Ballon-Enteroskopie und Enteroklyse-CT oder MRI. Die Kamera-Kapsel wird wie eine Tablette geschluckt und sendet pro Sekunde 4 Bilder aus dem Körperinnern. Mit dieser Methode kann z.B. eine Blutungsquelle als Ursache für einen Eisenmangel gefunden werden.

Bei Blähungen und wiederholten Durchfallattacken drängt sich die Frage einer Nahrungsmittelunverträglichkeit auf. Vielfach steht dabei der Verdacht einer Milchzuckerunverträglichkeit oder einer ungenügenden Absorption von Fruchtzucker im Vordergrund. Die Wasserstoff (H2)-Atemtests werden in dieser Diagnostik als Goldstandard-Verfahren eingesetzt.

Kohlenhydrate werden im Dickdarm von den Darmbakterien unter anderem zu Wasserstoff (H2) fermentiert. Dieses wird rasch in das Blut aufgenommen und über die Lunge ausgeatmet. Während des H2-Atemtests wird ein spezifisches Kohlenhydrat wie zum Beispiel Milchzucker oder Fruchtzucker in standardisierter Menge eingenommen und danach die H2-Konzentration in der Ausatmungsluft des Patienten gemessen. Steigt die H2-Konzentration in der Ausatmungsluft an, deutet dies beim Milchzucker auf einen Laktasemangel hin, das heisst aufeinen Mangel des Enzyms, das für die Resorption des Milchzuckers notwendig ist.

Beim Fruchtzucker reflektiert dies eine mögliche Beeinträchtigung der Kapazität zur Aufnahme des Zuckers. Besteht ein zeitlicher Zusammenhang zwischen dem Anstieg der H2-Konzentration und den Symptomen, wird eine Korrelation zu dem eingenommenen Kohlenhydrat postuliert und beim Milchzucker von einer Unverträglichkeit gesprochen.

Engstellen durch chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie z.B. M. Crohn können durch spezielle Nahttechniken erweitert werden, sodass eine Darmresektion wenn immer möglich vermieden wird.

Gastroenterologische Behandlung

Mit der Single-Ballon-Enteroskopie können wir vom Magen oder vom Darm her den Dünndarm in voller Länge einsehen. Bei Bedarf sind mit speziell langen Instrumenten über das Endoskop Biopsien möglich oder eine Blutung kann verödet oder geklippt werden.

Chirurgische Behandlung

Dünndarmtumoren werden in aller Regel mittels Bauchschnitt operiert, da so die dazugehörige komplette Entfernung des Lymphabflussgebietes sichergestellt werden kann.
Die beiden Darmenden werden danach wieder direkt miteinander verbunden, sodass die Nahrungspassage gewährleistet ist.

Passagestörungen durch Verwachsungen können häufig ohne Operation behandelt werden. Hierbei wird der Magen-Darm-Trakt mit einer dünnen Magensonde entlastet. Ist dieses Vorgehen nicht erfolgreich und handelt es sich um regional begrenzte Verwachsungen die einen Darmverschluss verursachen, können diese häufig mit der Schlüsselloch-Technik gelöst werden.

Merkblatt Darmspiegelung

Merkblatt zum ärztlichen Aufklärungsgespräch über die Darmspiegelung
(Koloskopie), evtl. mit Polypenentfernung