Skip to main content

Kolonkarzinom (Dickdarmkrebs)

Dickdarmkrebs zählt in den westlichen Ländern zu den häufigsten Tumorerkrankungen. Bei den Männern ist das Kolonkarzinom das zweithäufigste, bei den Frauen die dritthäufigste Krebserkrankung. In der Schweiz erkranken jährlich etwa 2300 Männer und 1800 Frauen an einem Dickdarmkrebs. 

Ein Dickdarmkrebs entsteht meist aus einem Polyp (gutartige Wucherung), wobei sich der Polyp  oftmals über mehrere Jahre zunehmend entartet und zu einem invasiven Krebs entwickelt. Ein Kolonkarzinom kann im gesamten Dickdarm auftreten. Beschwerden entwickeln sich zumeist erst in fortgeschrittenen Tumorstadien und reichen von Blutarmut über Stuhlgangunregelmässigkeiten, Blutbeimengungen im Stuhlgang bis hin zum Darmverschluss. Gewichtsverlust und Schmerzen treten erst in einem späten Stadium auf. 

Risikofaktoren für die Entstehung eines Dickdarmkrebses ist vor allem ein erhöhtes Lebensalter. Daher wird empfohlen in der Regel ab dem 50. Altersjahr alle 10 Jahre eine Darmspiegelung zur Vorsorge durchzuführen. Bei einer Darmspiegelung können Polypen entfernt werden und somit der Entstehung eines invasiven Krebses vorgebeugt werden. Ein erhöhtes Risiko besteht bei der Erkrankung von erstgradig Verwandten an Dickdarmkrebs. Manche spezielle Formen von Dickdarmkrebs sind genetisch bedingt wie bei einer familiären adenomatösen Polypose (FAP) oder einem hereditären nicht polypösen kolorektalen Krebssyndrom (HNPCC). 

Die Behandlung von Dickdarmkrebs erfolgt bei Clarunis in einem interdisziplinären Team unter Einbezug von Chirurgen, Gastroenterologen, medizinischen Onkologen, Strahlentherapeuten und Radiologen. Jährlich werden etwa 300 Patienten behandelt. Am Standort Claraspital erfolgt die Behandlung in dem von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifzierten und regelmässig auditiertem viszeralonkologischen Zentrum. 

 

Vor einer Therapie eines Dickdarmkrebses erfolgt eine Abklärung mittels Darmspiegelung und bildgebenden Untersuchungen. Dabei wird untersucht, ob sich Ableger (Metastasen) gebildet haben. Auf Grund der Ergebnisse formulieren wir am standortübergreifenden interdisziplinären Tumorboard eine Behandlungsempfehlung.

Die Behandlungsstrategie bei Darmkrebs hängt von vielen Faktoren ab. So gilt es die Lokalisation, Ausdehnung und Biologie des Tumors, aber auch das Alter und Begleiterkrankungen des Patienten zu berücksichtigen. Der am besten geeignete Behandlungsplan wird daher immer interdisziplinär mit Onkologen, Radiologen und Strahlentherapeuten an der dreimal wöchentlich stattfindenden Tumorfallbesprechung diskutiert. 

Bei Darmkrebs ist eine minimal-invasive Operation in Schlüssellochtechnik meistens der zentrale Pfeiler der Therapie.

Die kurativen Therapie des Dickdarmkrebses besteht zunächst in der operativen Entfernung des Tumors sowie der zugehörigen Lymphknoten. Zumeist kann diese Operation in einer minimal-invasiven Schlüssellochtechnik durchgeführt werden. Dabei erfolgt die Operation über mehrere kleine (0.5 – 2cm grosse) Schnitte an der Bauchdecke. Der Tumor wird über eine kurze Inzision entfernt. Ein künstlicher Darmausgang ist in der Regel nicht notwendig. 

Nebst dem kosmetisch ansprechenden Resultat gewährleistet diese schonende Operationstechnik im Vergleich zu einer offenen Operation über einen Bauchschnitt auch eine schnellere postoperative Erholung.

Nach der Tumorentfernung erfolgt eine feingewebliche Untersuchung am Tumorgewebe. Die Ergebnisse werden wiederum am Tumorboard besprochen und gegebenfalls wird die Empfehlung für eine zusätzliche postoperative Chemotherapie ausgesprochen um das Risiko für die Ausbildung von Metastasen im weiteren Verlauf zu vermindern. 
Bei Tumoren, welche Ableger (Metastasen) in der Leber oder Lunge gebildet haben, erarbeiten unsere Tumorspezialisten ein individuelles Behandlungskonzept. Bei einer limitierten Anzahl und Grösse von Lebermetastasen und ggf. Lungenmetastasen kann unter Umständen dennoch eine Heilung erzielt werden.