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Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Nebennieren

 

Die endokrine Chirurgie befasst sich mit der Chirurgie an hormonproduzierenden Organen. Sie ist eine Subspezialität der Bauchchirurgie. Schwerpunktmässig werden Erkrankungen der Schilddrüse, der Nebenschilddrüsen, der Nebennieren, der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und des Gastrointestinaltrakts sowie neuroendokrine Tumore (NET) behandelt.

Am häufigsten betroffen sind die

Schilddrüse
Nebenschilddrüse
Nebenniere
 

Qualitätsnachweis

Unser Team der endokrinen Chirurgie verfügt über langjährige Erfahrung und Expertise auf dem Gebiet der Schilddrüsen- und der Nebenschilddrüsenchirurgie. Dadurch können wir auch komplexe Eingriffe z.B. bei fortgeschrittenen Tumorleiden durchführen. Eine hohe Qualität der Behandlung und eine hohe Patientenzufriedenheit sind uns wichtig. Wir sind Mitglied von Eurocrine®, einem europäischen Qualitätsregister zur Dokumentation von endokrin-chirurgischen Operationen und deren Ergebnis. Am wöchentlich durchgeführten internen Schilddrüsenboard werden zudem komplexe Fälle vorgestellt und besprochen.

 

 

Schilddrüse

Die Schilddrüse liegt unterhalb des Kehlkopfes vor der Luftröhre und spielt eine zentrale Rolle in der Regulation vieler Körperfunktionen. Schilddrüsenerkrankungen können sich durch eine diffuse Vergrösserung, eine knotige Umstrukturierung oder durch eine Funktionsstörung (Über- oder Unterfunktion) zeigen. Dementsprechend vielseitig sind die Beschwerden.

Eine Operation wird in der Regel empfohlen wenn die vergrösserte Schilddrüse zu Atem- oder Schluckstörungen führt, wenn vorbestehende Schilddrüsenknoten wachsen oder wenn eine Überfunktion besteht, die mit Medikamenten alleine nicht behandelbar ist. Im Ultraschall verdächtige Knoten werden häufig  punktiert, sodass Gewebe untersucht werden kann. Sollten hier auf einen bösartigen Tumor verdächtige Zellen nachgewiesen werden, wird ebenfalls eine Operation empfohlen. Auch Autoimmunerkankungen der Schilddrüse wie z. B. der Morbus Basedow können ein Grund für eine Operation sein.

Vor einer Operation

Vor einer Operation werden die Schilddrüsenhormone im Blut bestimmt und die Schilddrüse mittels Ultraschall untersucht. Dies übernimmt häufig der Endokrinologe oder auch der Hausarzt. In speziellen Fällen wird zusätzlich eine nuklearmedizinische Untersuchung (Szintigrafie) oder auch ein MRI veranlasst.

Die Schilddrüse besteht aus einem rechten und linken Lappen, die immer als Ganzes entfernt werden. Je nach Erkrankung wird deshalb die halbe oder die ganze Schilddrüse entfernt. Über einen wenige Zentimeter messenden Hautschnitt knapp oberhalb des Brustbeines wird die Schilddrüse aufgesucht. Bei der Operation muss dem Stimmbandnerv Sorge getragen werden. Wir führen alle Operationen konsequent mit Lupenbrille durch und setzen bei allen Patienten das Neuromonitoring (optische und akkustische Nervendarstellung) ein. Durch eine atraumatische Operationstechnik werden auch die Nebenschilddrüsen geschont. Werden beide Schilddrüsenlappen entfernt, so muss ein lebenslanger Hormonersatz erfolgen. Sollten die Nebenschilddrüsen nach der Operation eine Unterfunktion zeigen, so muss zusätzlich Calcium eingenommen werden.

Der Eingriff ist wenig belastend, der Spitalaufenthalt beträgt deswegen in der Regel nur  2-3 Tage, der Arbeitsausfall ca. 2 Wochen. Die Operationen können deshalb auch bei älteren Patienten und bei Patienten mit Begleiterkrankungen sicher durchgeführt werden.Eine Narbenpflege für die ersten Wochen wird empfohlen. 

Nebenschilddrüse

Die Nebenschilddrüsen sind vier etwa erbsengrosse Drüsen, die am Hals an der Rückseite der Schilddrüse liegen, auf jeder Seite je eine oben und unten. Die Drüsen produzieren das sogenannte Parathormon. Dieses Hormon reguliert den Calciumstoffwechsel im Körper. 

Kommt es zu einer krankhaften Überproduktion dieses Hormons so wird dem Knochen Calcium entzogen und es kann nach nur banalen Verletzungen zu Knochenbrüchen kommen. Ausserdem führt die erhöhte Calciumausscheidung zur Bildung von Nierensteinen. Weitere Symptome können Müdigkeit, Depressionen oder Magen-Darm-Beschwerden sein. Mittels Blutbestimmungen kann unterschieden werden, ob es sich um eine direkte Erkrankung der Nebenschilddrüsen (primäre Überfunktion) handelt oder ob eine andere Erkrankung (z. B. der Nieren) ursächlich ist für die Überfunktion (sekundäre Überfunktion). Liegt eine primäre Überfunktion vor, so wird bildgebend geschaut welche der 4 Nebenschilddrüsen krankhaft vergrössert ist. Dies erfolgt in der Regel mittels Ultraschall und einer nuklearmedizinischen Untersuchung (Szintigrafie).
 

Konnte in den Bildgebungen die krankhafte Nebenschilddrüse eindeutig lokalisiert werden, so kann über einen kleinen Hautschnitt diese direkt aufgesucht und entfernt werden. Häufig kann dies auch minimal-invasiv mit Hilfe einer Kamera erfolgen um den Hautschnitt noch kleiner zu halten. Routinemässig bestimmen wir nach Entfernung der krankhaften Drüse den Hormonwert um den Erfolg zu dokumentieren. Eine Exploration aller 4 Nebenschilddrüsen ist nur noch selten notwendig. Nach der Operation kann es selten zu einem vorübergehenden Calciummangel kommen, der mit Calciumeinnahme ersetzt werden muss.
Der Spitalaufenhalt beträgt in der Regel 2 Tage, der Arbeitsausfall ca. 1 Woche. Eine Narbenpflege für die ersten Wochen wird empfohlen.

Nebenniere

Die beiden Nebennieren liegen im hinteren Bauchraum, oberhalb der rechten und linken Niere und sind normal etwa 2-3 cm gross. Die Nebennieren produzieren mehrere Hormone, z.B. das Stresshormon Adrenalin, aber auch Cortisol oder Aldosteron.

Eine Operation bei Nebennierenerkrankungen wird durchgeführt wenn eine Vergrösserung oder ein Tumor einer Nebenniere vorliegt. Diese Veränderungen können gut- oder bösartig sein. Häufig gehen diese Erkrankungen auch mit hormonellen Störungen einher. Es erfolgt deshalb immer vor einer Operation eine ausgedehnte hormonelle Abklärung beim Stoffwechselspezialisten (Endokrinologe). Zusätzlich werden Röntgenbilder (CT oder MRI) angefertigt um die Grösse und den Bezug zu den umliegenden Organen festzustellen.

Die Operation führen wir über einen Zugang durch den Bauchraum durch. In den meisten Fällen kann die Operation minimal-invasiv über die Schlüssellochtechnik (Laparoskopie) erfolgen. In ausgewählten Situationen kann auch ein minimal-invasiver Eingriff mit dem Operationsroboter durchgeführt werden. Bei Vorliegen eines bösartigen Tumors oder bei einem sehr grossen Tumor muss eine offene Operation über einen Bauchschnitt erfolgen. Die erkrankte Nebenniere wird in der Regel als Ganzes entfernt. Bei normaler Nebenniere auf der anderen Seite übernimmt diese meist die volle Funktion. Der Spitalaufenthalt ist je nach Ausmass des Eingriffs 4-8 Tage. Der Arbeitsausfall ebenfalls je nach Ausmass es Eingriffs 2-6 Wochen.

Neuroendokrine Tumore (NET)

Operationen bei Neuroendokrinen Tumoren (NET) des Gastrointestinaltrakts und der Pankreas werden vom gesamten Team der Viszeralchirurgie durchgeführt. Das Operationsspektrum reicht von einfachen Resektionen an der Appendix bis zu komplexen Bauchspeicheldrüsenentfernungen. Je nach Tumorsituation erfolgt nach Besprechung am Tumorbord die weitere Therapie durch die Onkologie oder durch die Nuklearmedizin.